Wissenwertes über Alpakas
Zucht - das ewige Streben nach der vollkommenen Verbindung
Das Zuchtziel von Hallertau Alpakas ist es, den Typ Huacaya Alpaka zu züchten, der Schönheit, Eleganz und Charisma paart mit ausgezeichneten Vlieseigenschaften und dabei Gutmütigkeit, Neugierde und Nervenstärke beweist.
Exterieur:
Das Alpaka soll ausgewachsen zwischen 80 cm und 100 cm Schulterhöhe haben. Es soll gerade stehen, wach und aufmerksam sein. Das ideale Alpaka hat ein quadratisches Erscheinungsbild, dessen Halslänge zwei Drittel der Rückenlänge entspricht und deren Beinlänge der Länge des Halses entsprechen. Die Bewollung reicht vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. Der Kopf ist hübsch geformt von mittlerer Länge mit einer quadratischen Schnauze. Er trägt zwei aufrechte speerspitzenförmig geformte Ohren, zwischen denen sich ein voller Haarschopf befindet. Die Augen stehen leicht aus den Augenhöhlen hervor und sind groß und rund. Sie können verschiedene dunkle Schattierungen aufweisen. Die Kiefer passen gut aufeinander; die Schneidezähne des Unterkiefers treffen exakt auf die obere Dentalplatte. Die obere Lippe ist zentral geteilt und beweglich, um dem Tier mehr Geschicklichkeit zu geben, diverse Pflanzenteile aufzunehmen. Die Nase hat zwei wohl definierte, auffallende Nüstern. Dunklere Pigmentierung der Haut um die Schnauze und die Augen wird bevorzugt, sie geben zusätzlichen Schutz vor ultravioletter Lichtstrahlung. Der Schwanz des Alpakas liegt am Körper an.
Gang:Eine freie gleitende Bewegung im Schritt ist charakteristisch für das Alpaka. Sein normaler langsamer Gang ist ein stabiler 4-Punkt-Schritt, wo jeder Fuß individuell bewegt und gesetzt wird. Bei einer höheren Geschwindigkeit hat das Alpaka einen Passgang, welcher ein 2-Punkt Passgang ist, wo die beiden Beine einer Körperseite zusammen bewegt werden.
Vlies:
Das Alpakavlies findet man in 22 verschiedenen Farbtönen Das ideale Alpaka soll ein homogenes, feines, glänzendes Vlies mit möglichst wenigen Deckhaaren in einer großer Dichte und einem einheitlichen Farbton durch das gesamte Vlies aufweisen.
Das Alpaka (Lama pacos):
Das ansprechende Wesen der Alpakas begeistert immer mehr Menschen. Es ist der Umgang mit den Tieren, der den Besitzern viel Freude bereitet.
Wer sich einmal mit den Tieren beschäftigt hat, stellt schnell fest, wie aufmerksam und lernfähig sie sind und welche Faszination von ihnen ausgeht.
Ihr Einsatzgebiet ist überaus beeindruckend. Angefangen vom Freizeittier zum anerkannten Nutztier in der Landwirtschaft bis zum Einsatz in der tierunterstützenten Therapie von behinderten und suchtkranken Menschen.
Nutz- und Hobbytiere:
Sie werden als Nutz- und Hobbytiere gehalten. Alpakas sind Schwielensohler und aufgrund ihres Freßverhaltens bodenschonende Landschaftspfleger. Als Nutztier findet das Alpaka folgende Verwendung:
Sie können hervorragend in der tiergestützten Therapie von behinderten und suchtkranken Menschen eingesetzt werden.
Sie finden Verwendung als Packtiere bei Trekkingtouren oder Expeditionen. Vor allem in Südamerika werden die Alpakas als zuverlässige Träger verwendet.
Sie liefern wertvolle und sehr hochwertige Wolle, die in der Industrie sehr begehrt ist. Praktisch sind keine negativen Fasereigenschaften bekannt (allergietauglich).
Neuweltkameliden:
Der Begriff Neuweltkameliden leitet sich aus der Bezeichnung der Kamele ab. Neuweltkameliden sind die höckerlosen Kamele der Neuen Welt Südamerikas. Die Gattung umfaßt nicht nur die uns bekannten Arten Lama und Alpaka, sondern auch die heute noch wild lebenden Arten Vikunja und Guanako. Der Begriff dient damit als Sammelbezeichung für die oben aufgezählten Tiere.
Gemeinsame Vorfahren:
Die Neuweltkameliden haben mit den Altweltkameliden (Trampeltier und Dromedar) gemeinsame Vorfahren, die etwa vor 40 Millionen Jahren in Nordamerika lebten. Von dort wanderten die Ahnen der heutigen Altweltkameliden über die Landbrücke im Bereich der Beringsee nach Asien. Ein anderer Teil wanderte nach Südamerika aus und entwickelte sich dort zu den Neuweltkameliden.
Paarhufer:
Neuweltkameliden sind Paarhufer und zählen innerhalb dieser Ordnung zur Unterordnung der Schwielensohler (Tylopoda). Die Sohlenflächen der beiden Zehen sind mit dicken, federnden Schwielen gepolstert. Die Domestikation der Tiere begann etwa vor 7000 Jahren. Damit zählen sie zu den ältesten Nutztieren der Menschheit.
Geburt und Lebensalter:
Die weiblichen Tiere sind mit etwa zwei Jahren zuchtreif. Die Tragzeit beträgt ca. 340 bis 350 Tage. Es sind aber auch schon Extremwerte von 327 bis 386 Tagen beobachtet worden. Zwillingsgeburten sind sehr selten. Weibliche Tiere können bis ins hohe Alter fruchtbar sein. Bei Alpakas existieren ca. 30 Farbschläge. Es gibt einfarbige und gefleckte Tiere. Das Lebensalter von Alpakas liegt bei 18 bis 20 Jahren.
Alpaka - Typen:
Alpakas sind in zwei Rassen, mit den klangvollen Namen Huacaya und Suri, unterteilt. Die Rasse Huacaya macht ca 90% der Alpakapopulation aus und gilt damit als beliebteste Alpakarasse.
Die einzelnen Alpakatypen unterscheiden sich in erster Linie durch die Bewollung. Die Huacaya - Alpakas besitzen ein dichtes Wollkleid, welches den ganzen Körper bedeckt. Die Suri - Alpakas haben fast ausschließlich äußerst feine Grannenhaare. Die einzelnen Unterschiede im Überblick:
Suri - Alpakas
Mittelscheitel über dem ganzen Körper
Keine Kräuselung (crimp)
Glänzende Haare
Fast ausschließlich äußerst feine Grannenhaare, ca 15-25 µm
Grobe Wellung der Haare
Haare drehen sich in Locken und hängen dicht am Körper nach unten
Mittelscheitel über dem ganzen Körper
Keine Kräuselung (crimp)
Glänzende Haare
Fast ausschließlich äußerst feine Grannenhaare, ca 15-25 µm
Grobe Wellung der Haare
Haare drehen sich in Locken und hängen dicht am Körper nach unten
Huacaya - Alpakas
Dichtes Wollkleid, welches den ganzen Körper bedeckt bis hin zu weiten Teilen des Kopfes mit typischem "Top knot"
Fein gekräuselte Faser (crimp)
Wenige, dünne Grannenhaare
Flauschige Wollfaser, ca 17-30 µm
Dichtes Wollkleid, welches den ganzen Körper bedeckt bis hin zu weiten Teilen des Kopfes mit typischem "Top knot"
Fein gekräuselte Faser (crimp)
Wenige, dünne Grannenhaare
Flauschige Wollfaser, ca 17-30 µm
Haltung und Pflege:
Alpakas sind Herdentiere mit ausgeprägten Sozialverhalten und dürfen deshalb nicht alleine gehalten werden. Es sollte immer eine Gemeinschaft von mindestens zwei Tieren sein. Eine reine Stallhaltung ist nicht artgerecht.
In unseren Breitengraden kommen sie sehr gut zurecht, sie werden Sommer wie Winter draußen gehalten. Die Weidefläche sollte für 2 Tiere mindestens 1000 m² und für jedes Weitere 100 m² betragen. Als Zaun reicht ein Holzzaun oder ein Drahtgeflecht (Wildzaun) mit einer Höhe von 1,20 bis 1,40 m aus. Ein Offenstall oder Unterstand sollte zugfrei sein und den Tieren ausreichend Schutz vor praller Sonne, Regen und Schnee bieten.
Eine regelmäßige Entwurmung und eine Jahresimpfung reichen aus medizinischer Sicht aus. In den Wintermonaten und neugeborenen Fohlen ist ein Vitamininjektion (Vitamin ADE und Vitamin E mit Selen) empfehlenswert.
Da sich die Zehennägel der Alpakas durch weiche Böden nicht selbst abnutzen, ist es wichtig sie mehrmals jährlich zu kürzen.
Alpakas müssen einmal jährlich im Frühjahr geschoren werden.
Durch das ruhige und robuste Wesen der Alpakas ist die Haltung und Pflege nicht zu anspruchsvoll. Sie haben einen geringen Futterbedarf, brauchen keine speziellen Ställe oder Einzäunungen und sind von vielen Krankheiten, im Gegensatz zu Schafen, nicht betroffen.
Trotz allen Vorsichtsmaßnahmen ist eine tägliche Kontrolle und Beobachtung der Tiere zu empfehlen.